Unsere Kita Eingewöhnung – Woche 1

Kita Eingewöhnung

Es zu wissen ist eine Sache, eine ganz andere ist es, wenn es wirklich losgeht. Wir starten mit der Eingewöhnung in unserer Kita.

Ich schreibe diese Serie, weil ich es für sehr interessant halte, vor allem für Eltern, denen das ganze bevorsteht und aber auch für Eltern, die die Eingewöhnung bereits „hinter“ sich gebracht haben um Vergleichsmöglichkeiten zu haben.

Ich hatte euch auf Instagram gefragt, ob ihr Fragen rund um die Eingewöhnung habt und die möchte ich euch natürlich auch beantworten.

-Wie wird Zaubermaus eingewöhnt?-
Die Eingewöhnung ist an das Berliner Modell angelehnt. Alle meiner Kinder wurde so eingewöhnt und ich finde es ideal. Es richtet sich zu 100% nach dem Tempo und den Bedürfnissen des Kindes.

-Wem fällt die Eingewöhnung schwerer, dir oder Zaubermaus?-
Definitiv mir. Gemischte Emotionen von „mein Baby wird groß“ bis zu „Das ist das letzte Mal, dass wir eine Eingewöhnung machen“, alles mit dabei. Wobei das Meckern auf hohem Niveau ist, denn eigentlich bin ich wahnsinnig erleichtert, dass sie so großen Spaß hat. Aber trotzdem, mein Mama Herz blutet. 500 Liter die Sekunde.

-Wieso ausgerechnet jetzt mit 2 Jahren?-
Oh, das war mit Abstand die Frage, die mir am meisten gestellt wurde. Und meistens leider von Eltern, die das Alter anscheinen als zu jung verurteilen.

Hier meine Meinung:
Ich wollte meine Kinder gerne alle mit 3 Jahren eingewöhnen. Bei meinem Großen hat das auch fast geklappt. Als er 2 ¾ Jahre alt war, waren wir in der Kita um sie uns anzuschauen und ab dem Moment war er „angefixt“, er wollte unbedingt in die Kita spielen gehen. Da just ein Platz frei geworden war, haben wir ihn gehen lassen. Mein kleiner war schon etwas früher dran, er kannte die Kita bereits und wollte einfach unbedingt dableiben und mit den anderen spielen.

Bei Zaubermaus ist es so, sie will seit einer ganzen Weile unbedingt in der Kita bleiben. Eigentlich war das für uns immer ausgeschlossen. Die Sache ist aber die, dass es inzwischen ein Job für 3 geworden ist, sie auszupowern und zu beschäftigen. Versteht mich nicht falsch (und ich will mich an dieser Stelle im Übrigen auch nicht rechtfertigen, weil es nicht eure Entscheidung ist, ihr sie nicht kennt etc.), ich LIEBE es aber wir haben seit längerem gemerkt, dass sie einfach den Kontakt zu gleichaltrigen und mehr Action fordert. Ihre Bedürfnisse gehen in diesem Fall vor meine und wenn ich merke, dass es das ist, was sie will dann darf sie das gerne machen. Dabei finde ich persönlich aber, dass der Grat zwischen „das tut ihr gut“ und „überfordert“ sehr fein ist. Will sagen, es ist zeitlich ein riesen Unterschied ob sie 5 – 6 Stunden am Tag in der Kita ist oder 8.
Im Übrigen hätte ich sie niemals früher gehen lassen. Warum? Ein Tag in der Kita, auch bis zum Mittagessen ist für die kleinen, wenn auch im Idealfall wirklich toll, auch immer anstrengend. Der Geräuschpegel, die Interaktionen, keine Möglichkeit sich an Mama zu kuscheln und Ruhe zu bekommen. Die einen Kinder brauchen das mehr, die anderen weniger. Aber in jedem Fall ist so ein Tag anstrengend. Natürlich braucht sie auch jetzt noch Auszeiten aber der Unterschied von 1 zu 2 Jahren ist enorm.
Und für´s Protokoll, ich verurteile und Beurteile niemanden, der sein Kind früher ein eine Kita gibt.

-Was ist, wenn wir merken, dass es doch nichts für sie ist?-
Das kann ich nach dieser wohl Woche ausschließen aber wäre es so gewesen, hätten wir SOFORT abgebrochen.

Kita Eingewöhnung

Tag 1, Montag:

Auch wenn Zaubermaus die Kita bereits gut kennt, gibt es heute doch eine Menge Neues:
Sie war vorher erst ein paar Mal kurz im Nestbereich und auch Ihre Bezugserzieherin kannte sie nur flüchtig vom Sehen. Sie fand es aber unglaublich spannend und hat sich mitten ins Getümmel gestürzt. Sie hat nach mir geschaut aber vor allem, weil sie mir die tollen Dinge zeigen wollte. Unglaublich süß! Was mir direkt aufgefallen ist, ist, dass es ihr sehr gefallen hat, dass Kinder in genau ihrem Alter da waren, und vor allem so viele! Sie kennt zwar natürlich Kinder in ihrem Alter, jedoch nicht so viele auf einen Haufen. Sie fand es richtig toll.
Zuhause war alles wie immer, sie war weder ausgesprochen müde noch gestresst

Tag 2, Dienstag:

Heute waren wir, in einer für sie, gewohnten Umgebung. Wir waren im Kunstraum. Sie kennt ihn bereits sehr gut, weil wir dort fast täglich ihren großen Bruder abholen. Ich war ziemlich schnell „abgemeldet“, habe aber das ein oder andere Bild ganz stolz gezeigt bekommen. Danach war sie noch turnen, definitiv ihr 2. Lieblingsraum. Heute Nachmittag ist mir etwas Erstaunliches aufgefallen, Zaubermaus war so zufrieden! Nicht, dass sie sonst nicht zufrieden wäre, im Gegenteil, aber sie schien wahnsinnig ausgeglichen und ich musste mir nicht sonst etwas ausdenken, um sie zu beschäftigen. Sehr faszinierend!

Tag 3, Mittwoch:

Heute war sie etwas müde. Das Problem ist, dass wir erst um 9 Uhr in der Kita sein können, aber der große Bruder bereits um halb 8 zur Schule geht und normalerweise gehen wir dann auch in die Kita. Jetzt aber müssen wir noch 1 ½ Stunden zu Hause verbringen und das hat etwas von Pferden in der Box, die los galoppieren wollen. Also hatte ich überlegt, vorher mit meinen zweien einkaufen zu gehen. Alles super, das Timing ging auf nur war sie natürlich schon etwas müder wie an den anderen Tagen.
Sie hat gemalt und gebastelt, ich saß in meiner Ecke und habe ihr die ganze Zeit zugeschaut. Mein kleines Baby…
Sie ist ab und zu von alleine aus dem Raum spaziert und hat sich auch längere Zeit woanders aufgehalten, hat aber nicht nach mir gefragt oder gesucht. Wichtig: Ich bin in meiner Ecke geblieben damit sie genau weiß, wo ich bin.
Nach dem Mittagsschlaf (sie schläft übrigens noch nicht länger wie üblich), wieder das gleiche Phänomen wie gestern, eine absolut zufriedene und ausgeglichene Zaubermaus.

Tag 4, Donnerstag:

Ein Wunder ist geschehen, Zaubermaus hat am Morgen eine Stunde länger geschlafen.
Heute war auch die erste „Trennung“. Genau genommen war es nicht die Erste da sie in den letzten Tagen ja bereits von alleine spazieren gegangen ist und ich in meiner Ecke geblieben bin, heute aber habe ich ihr bewusst gesagt, dass ich kurz woanders hingehe. Sie schaute mich an, hat genickt und 15 Minuten später bin ich wiedergekommen. Sie hatte nicht nach mir gefragt und es war alles bestens, sie war absolut vertieft im Spiel.
Für mich war es nicht schlimm da ich nur ein paar Meter entfernt war. Ich will nur nicht wissen wie es wird, wenn ich das Gebäude verlasse…

Tag 5, Freitag:

Angekommen hat sich Zaubermaus wie bereits gewohnt sehr frei bewegt. Plötzlich sagte sie „Ciao“ zu mir und hat mich ziemlich verdutzt stehen lassen. Ein paar Minuten später bin ich zu ihr gegangen um mich für sie „bewusst“ zu verabschieden. Ich habe ein Küsschen bekommen und sie hat mich gehen lassen, als ob wir das jeden Tag so machen.
30min später bin ich wiedergekommen und alles war in bester Ordnung.

Kita Eingewöhnung

Resümee der ersten Woche:

Ich hatte mir schon gedacht, dass es ihr sehr gefallen wird und sie froh ist, dass sie auch endlich in der Kita spielen darf. Aber ich hatte nicht zu träumen gewagt, dass es so gut läuft! Sie ist wirklich sehr happy und das ist für mich das absolut wichtigste.

Wie es in der 2. Woche weitergeht? Ich bin schon sehr gespannt. Mehr dann im nächsten Teil unserer Serie „Kitaeingewöhnung“.

Wenn ihr Fragen rund um unsere Eingewöhnung habt dann stellt sie mir in den Kommentaren, ich werde sie dann im nächsten Post beantworten.

Alles Liebe,

eure Louis 

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1 Kommentar

  1. Andrea
    11. Februar 2019 / 15:09

    Hallo, wir stehen kurz vor dem 2. Geburtstag und sind in der Eingewöhnung bei einer Tagesmutter. Ich bin froh, dass das schneller geht, als das Berliner Modell, noch vor etlichen Jahren, gab man seine Kinder einfach ab und fertig. Ich denke Eingewöhnung ist toll, und nach dem Tempo der Kinder ist es perfekt.

    Das manche Mütter wirklich wissen wollen, was Du machst, wenn „es“ nicht klappt? Ja was sollen denn die arbeitenden Eltern dann machen? Wer so eine Frage stellt, hat wohl nur mit Luxusproblemen zu tun?!? Deswegen macht man ja eine „Eingewöhnung“. Glaubt man den Erziehern, fällt es jüngeren Kindern „leichter“ als zwei jährigen.

    Ich teile auch absolut die Meinung, dass irgendwann mit 1,5 – 2 Jahren der Zeitpunkt kommt, wo „Eltern“ ihren Kindern einfach nicht mehr genügen und der regelmäßige Kontakt zu anderen Kindern ein muss ist! Meinem Sohn, würde ich es jedenfalls nicht verwehren wollen!
    VG Andrea

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